Hier wurde
gewählt. Die Energieunschärfe betrug
. Wie wir sehen, bewegt sich das Wellenpaket
anfangs wie ein freies Teilchen auf die Potentialschwelle zu, wobei es
sich freilich verbreitert, wie im vorigen Abschnitt erläutert. sobald
die Wellenfront auf die Schwelle trifft, dringt in der Tat ein
(vornehmlich stark gedämpfter) Anteil der Welle in den Bereich
jenseits der Schwelle ein, während links eine stark oszillierende
Wahrscheinlichkeitsverteilung auftritt, die sich aus der Interferenz
zwischen der einlaufenden und der reflektierten Welle ergibt. Diese
Interferenzeffekte sind charakteristisch für das quantenmechanische
Verhalten Wahrscheinlichkeitsverteilung. Sie würden nicht auftreten,
wenn wir einen Strom klassischer Teilchen mit entsprechend der
Anfangsenergieunschärfe verteilten Energien auf eine Schwelle schießen
würden. Eine eher dem klassischen Verhalten entsprechende Situation
entsteht erst wieder, wenn nach einer Weile nur noch das reflektierte
Wellenpaket zurückläuft. Es ist allerdings gegenüber der
Anfangsverteilung wesentlich verbreitert.
Eine weitere interessante Eigenschaft ergibt sich noch aus dem Vergleich
des Wellenpakets zum Verhalten eines klassischen Teilchens, das mit der
mittleren Energie auf die Schwelle zuläuft. In der klassischen
Mechanik wird das Teilchen in der hier simulierten Situation einfach
instantan reflektiert. Die Position dieses klassischen Teilchens wird im
Movie durch die vertikal eingezeichnete grüne Linie dargestellt. Wir
sehen, daß sich zu Zeiten nicht zu lange, nachdem die ersten Teile der
Wellenfront auf die Schwelle getroffen sind, der Schwerpunkt des
reflektierten Anteils des Wellenpaketes gegenüber dem reflektierten
klassischen Teilchen verzögert bewegt. Auch dies ist ein spezifisch
quantenmechanischer Effekt, der durch die Phasenverschiebung der
Teilwellen bei der Reflexion entsteht. Diese Phasenverschiebung läßt
sich übrigens analysieren, indem man die Koeffizienten der
Energieeigenmoden (46) analysiert.
Hendrik van Hees
2019-11-08