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Wohl kein Satz findet sich in populärwissenschaftlicher Literatur öfter,
als: ,,Licht ist gleichzeitig Welle und Teilchen.`` Und kein Satz ist
schwerer zu verstehen als dieser. Eine Welle ist nichts greifbares. Man kann
eine Welle nicht in die Hand nehmen und mit sich herumtragen. Eine Welle ist
kein ,,Ding``, sondern ein ,,(Bewegungs-)Zustand``. Ein Teilchen dagegen ist
sehr wohl etwas greifbares, ein Stein beispielsweise, oder eine Murmel. Wie
kann dann ein quantenmechanisches Objekt gleichzeitig (nichtgreifbare) Welle
und (greifbares) Teilchen sein? Die Antwort der Physik darauf ist
verblüffend einfach: überhaupt nicht.
Der ,,Welle-Teilchen-Dualismus`` ist ein Relikt aus den Anfängen der
Quantenmechanik, welches (leider) immer noch nicht ganz in Vergessenheit
geraten ist. Heute betrachtet man die Quantenwelt ganz anders. So geht man
davon aus, daß ein quantenmechanisches Objekt überhaupt keinen definierten
Ort hat, solange man nicht nachschaut, wo es ist. Solange man keine
Ortsmessung vornimmt, kann man nur eine Wahrscheinlichkeit dafür angeben,
mit der man das Objekt an einem bestimmten Ort vorfinden wird. Wenn man dann
tatsächlich mißt, so findet man entweder ein Teilchen, oder man findet
keines - der Ort des Teilchens ,,entsteht`` also quasi erst während der
Messung. Die angegebene Wahrscheinlichkeit genügt dagegen der Lösung einer
Wellengleichung, etwa der Schrödingergleichung oder der Diracgleichung.
Dies bedeutet nun aber nicht, daß das Teilchen selbst eine Welle ist.
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