9

1)
Wir zeigen zuerst, dass aufgrund von gilt . Es gilt

(1)

und

   

Definiere . Aufgrund von gilt

(2)

Subtrahiere (1) und (2):

   

Dies ist aber die Gleichung (1). Daraus ergibt sich und mit folgt (Bloch-Theorem). Weiterhin folgt nun . Wäre nun , so würde in eine x-Richtung unendlich größer werden, wäre also keine physikalische Lösung. Also muss gelten

   ist reell    

Somit ist und . Wir machen nun einen Ansatz für die Wellenfunktion in der Periode :

   

mit

   

Dann muss in der Periode gelten:

   

2)
Aus den Stetigkeitsbedingungen bei und erhält man die folgenden Gleichungen
 
 
 
 

Nicht-triviale Lösungen für , , , erhält man unter der Bedingung, dass die Determinante der Koeffizienten verschwindet. Daraus erhält man die folgenden Bedingungen:

   

mit

   

3)
Die Energie steht in den Größen , , und hat Werte, so dass

   

Nun unterscheiden wir 2 Fälle:
I)
Wir machen nun den in der Aufgabenstellung beschriebenen Grenzübergang , , so dass endlich bleibt. Wir definieren

   

Die Bedingung lautet nun:

   

Dies sieht man so: Wir untersuchen

   

Dies schreiben wir um in

   

Es ist

endlich    

und

   

Nun ist

   

und für kleine gilt , d.h. der Grenzübergang führt auf

   

Wir stellen graphisch in Abhängigkeit von dar und wählen .
Man erkennt, dass das Energiespektrum aus einer Reihe von getrennten Bereichen besteht, innerhalb derer die Energie sich kontinuierlich verändern kann. Diese Bereiche nennt man erlaubte Bänder, die anderen Bereiche verbotene Bänder. Die Breite der erlaubten Bänder steigt mit steigender Energie.
II)
Die möglichen Energiewerte für diesen Fall ergeben sich aus der Bedingung

   

mit
 
   

Auch in diesem Fall entsteht wieder eine Bandstruktur.

Anmerkung: Das Modell, das unter der Einführung des oben besprochenen Grenzprozesses enstand, also mit

   

wird als Kronig-Penney-Modell bezeichnet.


M. Keim, H.J. Lüdde