Ein starrer Körper ist definiert als System von Massenpunkten mit fixierten
Relativkoordinaten. Die Bewegung eines starren Körpers lässt sich zerlegen
in eine Translationsbewegung seines Schwerpunktes und eine Rotationsbewegung
bezogen auf den Schwerpunkt. Damit erhält man für die kinetische Energie
sind die Elemente des Trägheitstensors
bezogen auf ein bestimmtes körperfestes Schwerpunkt System. Der Trägheitstensor
ist symmetrisch (
). Die Diagonalelemente nennt man
Trägheitsmomente, die Außerdiagonalelemente Lager- bzw Deviationsmomente. Sie
sind ein Maß für die Drehmomente, die bei der Rotation um eine beliebige Achse
auf das Achslager wirken.
Trägheitsmomente lassen sich mit Hilfe des Steiner'schen Satzes (Parallelachsentheorem)
für beliebige Parallelachsensysteme berechnen:
Die Differenz der Trägheitsmomente bezogen auf die Achsensysteme SP und 0 ist gleich
der Gesamtmasse des Körpers m multipliziert mit dem Abstand
zwischen den parallelen Drehachsen. Trägheitsmomente für einige geometrische Grundformen
sind:
Körper
Trägheitsmomente
dünner Stab: Länge l
dünne Scheibe: Radius R
Zylinder: Radius R, Höhe h
Hohlzylinder:
homogene Kugel: Radius R
homogener Würfel: Kantenlänge a
Aus dem Drehimpulssatz leitet sich die Bewegungsgleichung für einen starren
Körper ab:
die Winkelbeschleunigung hängt von den äußeren Drehmomenten ab.
und
sind in der Regel nicht gleichgerichtet. Man findet aber zu
jedem starren Körper mindestens ein Hauptachsensystem. so dass der Trägheitstensor
diagonal wird (alle Lagermomente verschwinden) und bei einer Drehung um eine der
Hauptachsen der Drehimpulsvektor und die Drehachse gleichgerichtet sind. Mathematisch
erhält man diese Hauptachsentransformation durch Lösung der Eigenwertgleichung
mit der notwendigen Bedingung für die Existenz nichttrivialer Hauptachsen
Die drei reellen Eigenwerte
nennt man Hauptträgheitsmomente,
die zugehörigen Eigenfunktionen
Hauptachsen.