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Bei fester Spannung am Kondensator wird die elektrische Energie verringert, wenn die dielektrische Flüssigkeit im linken Schenkel sinkt. Da bei verschieden hohen Flüssigkeitsspiegeln im linken und rechten Schenkel die Gravitationsenergie auf jeden Fall vermehrt wird, folgt aus dem Energiesatz, dass die Flüssigkeit im linken Schenkel bei Anlegen der Spannung sinken muss. Stellt man die Höhendifferenz ein, so wird die im linken Schenkel der Abbildung schraffiert gezeichnete Flüssigkeitsmasse durch die rechts schraffiert gezeichnete ersetzt, also im ganzen die Masse um gehoben. Die Gravitationsenergie wird daher um

   

vermehrt. Dabei wird das links schraffiert gezeichnete Flüssigkeitsvolumen der Dielektrizitätskonstante aus dem Kondensator entfernt. Bei gegebener Spannung bleibt die Feldstärke ungeändert. Dagegen wird die Verschiebung in diesem Gebiet von auf vermindert, d.h. die elektrische Energie des Volumens um

   

verändert, wobei wir durch die Suszeptibilität

   

ersetzt haben. Insgesamt wird also

   

Gleichgewicht besteht bei

   

d.h. für mit

   

Damit können wir schreiben

   

Man sieht sofort, dass

   

wird; die Energie hat für ein Minimum, so dass das Gleichgewicht stabil ist. Die gesuchte Suszeptibilität folgt also zu

   

Hätten wir den Kondensator von der Batterie abgeklemmt, so dass die Ladung konstant bliebe und die Spannung absänke, so würde die Flüssigkeit im linken Schenkel steigen um

   



M.Keim, H.J. Lüdde