- a)
- Die Laplace-Gleichung lautet in Kugelkoordinaten:
Setzt man den Produktansatz
in die obige Differentialgleichung ein, so erhält man
Multiplikation mit
ergibt
Ähnlich wie in der vorhergehenden Aufgabe, wählt man
Einsetzen dieser Lösung und Division durch
ergibt die beiden Differentialgleichungen für
und
Substituiert man
, so erhält man aus der ersten Gleichung die verallgemeinerte Legendre-Differentialgleichung
die für
in die Legendre'sche Differentialgleichung übergeht:
Einsetzen der Reihenentwicklung für
ergibt:
Damit diese Summe verschwindet, muss der Koeffizient jeder Potenz von
verschwinden. Betrachten wir die jeweils niedrigste Potenz in
, so gilt für
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wenn dann ist |
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wenn dann ist |
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Im allgemeinen Fall ergibt Koeffizientenvergleich die Rekursionsformel
Man sieht leicht, dass die beiden vorherigen Beziehungen äquivalent sind. Man braucht also nur entweder
oder
ungleich Null zu
wählen. Im ersten Fall hat man die Wurzeln
und
, die eine gerade (
) bzw. ungerade (
)
Potenzreihe in
liefern. Da man eine beschränkte Lösung für
sucht, soll die Potenzreihe abbrechen. Da
und
ganze Zahlen
sind, bricht die Rekursionsformel nur ab, wenn auch
eine ganze, positive Zahl ist. Wenn
gerade (ungerade),
bricht nur die
(
) Reihe ab. Die so erhaltenen Polynome in
werden derart normiert, dass sie für
gleich eins
sind. Die normierten Polynome heißen Legendre-Polynome der Ordnung
.
- b)
- Die Legendre-Polynome erfüllen die Differentialgleichung
Multiplikation mit
und Integration über
Partielle Integration des ersten Terms ergibt
Vertauscht man in dieser Gleichung
mit
und subtrahiert die neue von der alten Gleichung, so ergibt sich:
Falls
muss das Integral verschwinden, damit die Gleichung erfüllt ist. Im Fall
kann man sofort sehen, dass das Integral
endlich ist. Damit ist die Orthogonalität der
bewiesen.
M.Keim, H.J. Lüdde