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Der Strom erzeugt ein Magnetfeld in Richtung der z-Achse. Dies erzeugt nach dem Induktionsgesetz seinerseits ein elektrisches Ringfeld und damit eine Stromdichte in dem Zylindermetall der Leitfähigkeit . Dieser Vorgang wird beschrieben durch die Maxwell-Gleichungen

(1)

und

(2)

In Gleichung (1) wurde dabei der Verschiebestrom vernachlässigt. Das ist erlaubt, solange

   

oder aber bleibt. Da die metallische Leitfähigkeit von der Größenordnung   ist, wird diese Beziehung gut erfüllt, solange weit unterhalb von Röntgenfrequenzen bleibt. Mit können wir in Gleichung (2) durch ersetzen:

(3)

Mit Hilfe von (1) folgt daraus durch Rotationsbildung

(4)

mit der Abkürzung

(5)

Nach Lösung der Differentialgleichung (4) können wir dann aus Gleichung (3) das Magnetfeld

(6)

entnehmen. Da nur eine Komponente besitzt, hat nur eine Komponente . Daher reduzieren sich die Gleichungen (4) und (6) auf

(7)

und

(8)

In ausführlicher Schreibweise lautet Gleichung (7)

(9)

Das ist eine Besselsche Differentialgleichung, deren bei reguläre Lösung

(10)

ist. Daraus leiten wir mit Hilfe von Gleichung (8) für das Magnetfeld

(11)

ab. Die Konstante bestimmen wir aus der Forderung, dass an der Oberfläche des Metallzylinders das Magnetfeld den Wert

(12)

haben muss. Vergleich von (11) bei und (12) ergibt

(13)

und daher die Endformeln

(14)

und

(15)

Die Bessel-Funktionen haben nach (5) ein komplexes Argument,

(16)

mit der charakteristischen Länge

(17)

die ähnlich auch in der Theorie des Skineffektes auftritt (beachte beim Vergleich mit (5): ). Für können wir asymptotische Darstellungen verwenden. Eine entsprechende Rechnung ergibt für den Wirbelstrom

(18)

und für das Magnetfeld

(19)

Die Gleichungen (18) und (19) besagen, daß die Wirbelströme vorwiegend in einer Oberflächenschicht der Dicke fließen und das Magnetfeld aus dem Inneren in diese Oberflächenschicht verdrängen. Der Phasenfaktor gekoppelt mit der Zeitabhängigkeit von wie bedeutet, dass und mit der Geschwindigkeit

(20)

ins Innere des Zylinders eindringen. Bei ist nach (14) , aber das Magnetfeld behält einen endlichen, wenn auch kleinen Wert.

M.Keim, H.J. Lüdde